FAKTOR73

Inhalt

  1. Einleitung
  2. Hip-Hop
    1. Goldgräberstimmung
    2. Anekdote: Die Kuh molk sich von allein
    3. Wie es angefangen hat
    4. Aus der Provinz durchs Land
    5. Nach Berlin und in die Welt
    6. Was es wert machte
    7. Geteiles Leid
  3. Rock and Roll
    1. These teenage years well they don’t last
    2. Hunderttausend Gitarren später
  4. Schreiben
    1. Franzi
  5. Seitdem
    1. Heute
    2. »We called it Rock and Roll«

 

Einleitung

Christian, Wrecked (1999)

Christian, Wrecked (1999)

Unsere kleine Welt aus Musikern, Autoren, Malern und Tänzern, die im Jahr 1996 aus vielleicht zwanzig Menschen bestand, schaffte es jeden Tag aufs Neue, fremden Personen mit Kunst ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Als Einzelkämpfer liebte jede(r) von uns den Sog des eigenen Schaffens, aber lernte gleichermaßen schmerzlich die Herausforderungen des Stürzens kennen.

Am 15.07.1996 gründete ich Agentur 73 (heute FAKTOR73) und darf seitdem mit Menschen und für Kunst arbeiten. Auf und hinter Bühnen. On Air, gedruckt, Offline und Online.

Bis heute kreuzten unzählige Menschen, Unternehmen und Orte diesen Weg. Wichtige Bezugspersonen aus den Jahren sowie relevante Orte sind in dieser Liste notiert, um sie in Erinnerung zu behalten.

Es ist geplant, Fotos und unterhaltsame Geschichten im Buch »We called it Rock and Roll« zu veröffentlichen.

 

»Wenn du millionen Hände schüttelst, sind immer auch ein paar schmutzige dabei.«

 


Hip-Hop

Goldgräberstimmung (2000)

Zwei Flaschen Bier für die zwei verrückten Gören, die gerade 900 Kilometer mit dem Auto gefahren sind und nun auf einem Acker am Stausee Rabenstein stehen. Der Stausee Rabenstein liegt im Bundesland Sachsen, ganz in der Nähe der Stadt Chemnitz und ist an diesem Wochenende zum dritten Mal Austragungsort des Splash!-Festivals, einer der sympathischsten Hip-Hop-Open-Air-Veranstaltungen des Jahrzehnts in Deutschland.

Giulia ploppt den Deckel ihrer Flasche auf, während ich mir den ersten Matsch vom Schuh kratze. Wir sind diese Gören, freie Gören voller Tatendrang, gerade die Zwanziger überschritten und immer schön am Rand der Selbstzerstörung. Wir stoßen mit den Typen vom Nachbarzelt an und begeben uns auf den Weg zum Grundpegel des Wochenendes.

Splash-Festival

Splash-Festival

Die Welt hier auf dem Feld ist anarchisch entspannt. Es spielen Menschen Tischtennis auf einem brennenden Klapptisch, andere drehen Joints, bauen Zelte oder Pavillons auf. Einer ist nackt. Irgendwo in der Nähe mischt jemand Beats von Gang Starr mit Vocals von Luckie D. Ich bin fest davon überzeugt, dass die guten Momente wieder Überhand nehmen und die traurigen der letzten beiden Jahre überflügeln. Heute ist das Wohlfühlklima hergestellt und dank jugendlicher Euphorie und selbstironischer Gelassenheit fühlt es sich täglich wie ein Triumph an, mit eigener Kunst ein paar Geldstücke zu verdienen und durch eigener Hände Arbeit in der verteufelten Medienbranche zu bestehen. Wenn du alle Nase lang SMS von Menschen bekommst, die du nie persönlich gesehen hast und du in Städten unterwegs bist, die du allesamt nur aus dem Fernsehen kennst (und du obendrein sogar fürs Betrinken bezahlt wirst) glaubst du schnell, es geht immer so weiter.

Mit der zweiten Flasche Bier in der einen und Giulia an der anderen Hand mache ich mich auf den Weg zum Organisationsteam des Festivals. Die frische Luft tut gut und füllt die Akkus wieder auf, die von unserem Termin in Frankfurt am Main und dem Stau auf der Autobahn leergesaugt sind.


Anekdote: Die Kuh molk sich von allein

Christian (2019)

Christian (2019)

Schmatzend und in sich gekehrt lungert die ruhige Stimme des Mittevierzigers immer noch in meinem Ohr. Dieser Mittevierziger, der uns im Büro bei einem bekannten Musiklabel gegenübersitzt und dessen Brötchengeber unter den geänderten Bedingungen der Märkte leidet. Seit ein paar Monaten ist die strukturelle und konjunkturelle Unternehmenskrise allgegenwärtig. Die Branche hat sich verzockt und ist angeschlagen. Nebenan ist schon alles leergeräumt, die Etagen oben drüber sind bereits neu vermietet. Außen hängen wenigstens die großen Buchstaben noch an der Glasfassade des Gebäudes, darum schießen wir ein paar Fotos, wer weiß wie lange das noch gehen wird. Bei der Suche nach Antworten auf Fragen, die er in Wahrheit nicht hören will, schaut er uns schweigend an. Schlecht ist, wenn man gezwungen ist, unehrlich zu sein, nicht über den eigenen Schatten zu springen, um den eigenen Stuhl nicht zu gefährden. Wir wollten gar nicht viel mehr, als in Erfahrung bringen, ob unsere gemeinsamen Projekte weiter gehen oder ob wir sie zumindest würdevoll zu Grabe tragen können. Blauäugig sind wir lange nicht mehr, die Arbeit in der Unterhaltungsbranche ist kein Zuckerschlecken. Immerhin waren die Schecks gedeckt. Wegen Gemeinnützigkeit oder wegen der Kunst sind wir gezwungenermaßen längst nicht mehr im Einsatz, soviel ist klar, aber auch wenn es nur ums Geld geht, sollte man das Aufgebaute nicht von heute auf morgen einfach wegwerfen. Es gibt da draußen in der echten Welt tausende, ja zehntausende Fans, hundertausende strahlende Augen, für die einzig die Liebe zur Musik wichtig ist. Dass das von jetzt auf gleich mit Füßen getreten wird ist hart.

Die Kuh molk sich Jahrzehnte lang von allein und jetzt, wo durch die eigenen Fehler und das Nichtverständnis der Welt die Felle eins nach dem anderen davon schwimmen, ist man im Musikgeschäft überfordert, die Anforderungen zu verstehen, die einer gesunden Kundenbeziehung weiterhin dienen können.

Hätten wir doch nur was Richtiges gelernt, vielleicht etwas mit Handwerk, das hat ja goldenen Boden und die schmerzenden Knochen abends würden davon zeugen, was wir am Tag geschafft haben.

Was soll all der Geiz und Neid auf Sachen die wir nicht haben, was zählt ist der Tag und der ist gut. Die Wolken werden kleiner und die Sonne macht aus diesem Freitag endlich einen würdigen Sommertag. Claudia sitzt in ihrem Containerbüro und ist vom Wetter wenig begeistert, denn die heiße Luft staut sich hier drin, wie in einer Sauna. Sie macht auf einer Liste zwei Kreuze neben unseren Namen, hängt uns Zugangsausweise um und erzählt von ihrem bevorstehenden Urlaub in Schweden.

Es herrscht wieder Goldgräberstimmung in der deutschen Hip-Hop-Szene und egal wie dieses Wochenende ausgeht, es wird Sturm geben.


Wie es angefangen hat (1996)

Als Nils‘ Weg zufällig meinen kreuzte, mündete dieses Kennenlernen in der schönsten Bierlaune meines Lebens, der Gründung eines Musik- und Kulturmagazins. Wir alle hatten damit einen Rahmen für gemeinsame Arbeit und schafften einen Multiplikator zum Spielen, Ausprobieren, Fehler machen und Lernen. Jede(r) von uns lernte auf neue Art, wie gut es tut, kreativ zu sein. Kreativ zu sein hat glücklich gemacht und motiviert. Unsere Motivation lässt bis heute Herzen rasen.

Während viele von uns ihren Weg in die Musik, ins Fernsehen oder ins Theater gefunden haben, wählte ich Sprache und Schreiben. Wegen dem damals eingeschlagenen Weg liest du gerade diese Zeilen und ich bin dir sehr dankbar dafür.

Das aufkeimende Internet in den Haushalten hat geholfen, nicht nur über den eigenen Tellerrand sehen zu können, sondern sogar darüber zu klettern.

Im November 1997 nahmen wir die Arbeit auf. Angefangen haben wir mit Schallplatten- und CD-Kritiken. Es folgten Konzertberichte und redaktionelle Artikel zu Musikern und Szene-Veranstaltungen, wie dem »Battle of the year« oder »Scribble Jam«.


Aus der Provinz durchs Land (1997)

ein Brief von Marius, Rootdown Records

Das amerikanische Vorbild einer Denke und Rivalität basierend auf Himmelsrichtungen passte nicht zu unserem Land. Eastcoast gegen Westcoast ist halt Quatsch.

Wir als dokumentierendes Medium beackerten alle Gebiete gleichberechtigt, egal ob im Norden, Süden, Osten oder Westen. Künstler aus Stuttgart und München wollten vielleicht nicht unbedingt an einem Tisch mit Hamburgern sitzen, aber das war deren Bier.

Für einen technikaffinen Menschen mit ständigem Interesse an Neuem war das Internet wahrscheinlich die größte Errungenschaft zu dieser Zeit, weil es den Austausch und die Arbeit mit Mitstreiter(innen) unglaublich einfach machte. Der Spaß an Unterhaltungstechnik, Softwareentwicklung und witzigerweise auch Videospielen sorgte dafür, dass ich Online einige neue Kontakte aufgegabelt habe und Austausch betrieb. Einer dieser Menschen war ein Typ namens Michael und dieser entpuppte sich als Mitglied einer bekannten Stuttgarter Hip-Hop-Band.

Er wurde kurz darauf mein erster Interviewpartner.


Nach Berlin und in die Welt (1999)

Royal Bunker

Royal Bunker

Die Hip-Hop-Szene in Deutschland war nicht groß, aber zerfasert.

Wie wenig dieses Klein-Klein in der Praxis wert war lernten wir alle, als aus einem Keller in Berlin eine musikalische Lawine übers Land zu rollen begann. Viele Menschen hatten die deutsche Hauptstadt überhaupt nicht als Hip-Hop-Stadt auf dem Zettel gehabt, lernten aber schnell dazu. Dank Nico lagen viele der legendären Mixtapes meist kurz nach ihrem Erscheinen auf unseren Schreibtischen. Dank Nico hatten wir einen Anker und Ansprechpartner in der großen Stadt und durften viele der grandiosen Künstler von Anfang an unterstützen und begleiten.

Ich erinnere mich gern an das Telefonat mit der Mutter eines Musikers zurück. Ihr Junge war auf dem Weg zu einem Auftritt in meine Stadt und ich musste absprechen, welche Bühnentechnik benötigt wird. Die Dame am Hörer war sehr zuvorkommend und gab mir seine Nummer, damit ich ihm helfen konnte. Sein Name ist Paul und heute kennt ihn das ganze Land.

Unser Magazin wuchs. In kleinen Schritten wurden wir internationaler. Jeden Tag kam von irgendwo in Europa oder der Welt ein neuer Schnipsel. Wie die Geier haben wir uns auf die Berichte, Texte und Fotos gestürzt, die per E-Mail und Post eintrafen. Das hat viel Spaß gemacht, aber um unsere eigene Relevanz zu steigern musste aus dem reinen Abbilden der Hip-Hop-Szene eine aktive Kraft werden. Der wichtigste Schritt zum Erfolg war es, als wir begannen, Affären mit Plattenfirmen und Musikverlagen einzugehen, die Musiker aus unseren eigenen Reihen auf die Bühnen des Landes brachten und begannen, sie zu vermarkten.


Was es wert machte (2008)

Image credits: Aaliyah in Berlin, 2001 by Mika Väisänen / mika-photography.com

Image credits: Aaliyah in Berlin, 2001 by Mika Väisänen / mika-photography.com

Ich muss vielmals Danke sagen. Danke an all die Menschen, die täglich für das Magazin ihre Freizeit geopfert haben und uns gemeinsam, innerhalb weniger Jahre, an die Spitze katapultierten. Wir waren immer ehrlich, immer mit Herzblut dabei, immer selbst finanziert und haben uns nie fremd steuern lassen.

An Flughafenterminals, auf schäbigen Toiletten, in Proberäumen und Restaurants sind Interviews mit Künstlern entstanden. In vollen Zügen, in Fernbussen oder auf den Rücksitzen von überladenen Kleinwagen zogen wir durch Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir genossen die Abwechslung vom Schreibtisch, pilgerten zu Bühnen, bemalten Hauswände, schliefen zu wenig, begannen Hitlisten der besten Dönerbuden zu schreiben. Wir halfen motivierten Textern mit ihren Strophen Hitlisten zu stürmen und sind uns niemals zu schade gewesen, die Hände schmutzig zu machen.

Ungezählte Blasen an den Händen vom Equipment schleppen, hunderte Meter Kleinbildfilm, merkwürdige Dämpfe, abgefackeltes Catering, durch die Sonne geschmolzene Schallplattensammlungen, perfekte Lichtsettings, überflutete Lagerräume, fehlender Starkstrom, falsche Erwartungen, tiefenentspannte Musiker, gesperrte Zufahrtsstraßen, lachende und tanzende Besucher, drogenverkaufendes Garderobenpersonal, mafiöse Veranstalter, Strafzettel, dankbare Nachbarn, gefüllte Kassen, Top-10-Platzierungen, Videodrehs, gratis Getränke für das Plus 1, das schon drin ist zu dritt, Augen zudrückende Ordnungsämter, Gästelistenbettler, gut gelaunte Zeitungsredakteure und Sponsorenverträge waren ein winziger Teil dessen, mit dem wir uns königlich amüsierten oder rumschlugen. Unsere Motivation ließ Herzen rasen, die unstillbare Lust nach Geschwindigkeit und Musik waren unsere Drogen. In der Hochzeit aus 140 Wochenstunden wach sein, emotionaler Arbeitswut und hemmungslosen Zeitplänen haben wir auch Rückschläge kassiert, konnten dabei jedoch blind auf einander zählen.

 

Geteiltes Leid (2009)

Für viele Jahre war Hip-Hop unser täglicher Antrieb. Nur zu gern haben wir uns gewünscht, »unsere« Subkultur in der öffentlichen Wahrnehmung breiter aufgestellt und mehr beachtet zu sehen. Das stetige Wachstum der Szene war das Benzin in unserem Motor. Die romantische Idee einer geordneten Welt, in der Pöbeleien und Grabenkämpfe zwar dazu gehören, aber am Abend doch alle Freunde sind, weil sie für die gleiche Sache stehen, hat eine Zeit lang tatsächlich real existiert. Wann genau der Moment war, der die Industrie hat aufmerksam werden lassen, wer weiß? Es begann, dass Verabredungen platzten, es begann, dass Absprachen nicht eingehalten wurden, es begann, dass Geld in einzelne Taschen und nicht mehr in die Klassenkasse floss. Es begann, dass die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit schneller denn je wuchs, aber beeinflussen oder gar steuern, was wahrgenommen wurde, entzog sich unserer Kontrolle.

Zusätzlich wurde das Unterstützen der Gruppe mehr und mehr durch Förderung von Einzelinteressen verdrängt. So ist es mit dem Älterwerden, Dinge und Dynamiken verändern sich und entweder tut man es ihnen gleich oder schwelgt traurig in der Vergangenheit und bläst Trübsal. Traurigkeit durfte, realistisch betrachtet, allerdings gar keine Option sein, trugen wir mit unserer Arbeit doch einen Teil zum Wachsen der Szene bei und haben schlussendlich mit der flächendeckenden Kommerzialisierung genau das erreicht, was wir immer wollten: aus unsem Kellerraum-Hobby war ein vergoldeter Prunkbau geworden.

»Über Jahre hin belächelter Untergrundzirkel und bald darauf der größte Hit der späten 90er Jahre.«


Rock and Roll

These teenage years well they don’t last (2005)

Christian mit Charlotte (The Subways) in Nottingham

Christian mit Charlotte (The Subways) in Nottingham (2006)

Müde geworden von den immer gleichen Gesprächen, immer elektronischer klingenden Beats und profitorierentierten Geschäftsgebaren, verschob sich mein Fokus vom Hip-Hop ab Mitte der 2000er Jahre zur Indie- und Rockmusik-Szene. Ich fand mehr und mehr Gefallen an der Arbeit mit einzelnen Künstlern und Veranstaltungen, als dem »Verwalten« eines gesamten Genre. Mit dem einher ging auch eine Veränderung des Lebensmittelpunkts nach Hamburg.

Christian mit Sarah und Steffen (Mrs. Greenbird)

Christian mit Sarah und Steffen (Mrs. Greenbird)

Bereits in den 1990er durfte ich für Musiker aus der Schweiz (Hip-Hop), Deutschland (Rock, Metal, Hip-Hop) und den USA (Rap, R’n’B) tätig sein. Diese Erfahrungen setzte ich nun fort. Eine bedeutende Geschichte war die Arbeit an der deutschsprachigen Internetseite von Aaliyah. Ein wunderschönes Projekt, dass leider zu einem traurigen wurde. Nachzulesen hier.

Die Konzentration auf einzelne Musiker, Bands und jährliche Großveranstaltungen hatte den Vorteil, dass mehr Zeit fürs Wesentliche war und Schlaf nicht mehr zu kurz kam. Außerdem war handgemachte Musik und der rauere, aber herzensliebe Umgang ein toller Kontrast zu dem sich viel zu Ernst nehmen im Hip-Hop. Es war plötzlich egal, ob die weißen Turnschuhe Flecken hatten. Die Flecken zeugten ja schließlich von einem gelungenen Abend.

 

Hunderttausend Gitarren später (2020)

Christian mit Thees Uhlmann

Christian mit Thees Uhlmann

Aus dem Szenenwechsel wurden etwa 15 Jahre. Es gab auch hier Zeiten voller Ellenbogenmetalität im negativen Sinne. Es gab auch hier Glücksmomente, überraschende Achtungserfolge in den Charts und Rauferei, finanzielle Verluste und persönliche Differenzen, aber das bleibt bei der Arbeit mit Menschen nicht aus. Es gab hier, wie im Hip-Hop, glückliche Konzert- und Festivalbesucher, Freudentränen, Heiratsanträge und kuriose Entscheidungen.

Durcheinandergewirbelt wurde die Welt im Frühjahr 2020 mit dem Beginn der COVID-19-Pandemie. Als im März nicht nur Termine, sondern auch Konzert um Konzert abgesagt oder verschoben werden musste, trat dies, durch jeden ungewiss vergehenden Tag, einen nie gekannter Zustand los. Kurzzeitig bestand die Hoffnung, es würde sich nur um wenige Wochen der Einschränkung handeln … der Rest ist Geschichte.

Die Arbeit hat sich verändert. Die Künstlerszene kam nahezu vollständig zum Erliegen und viele Menschen haben ihr schmerzlich den Rücken zudrehen müssen, um über die Runden zu kommen.


Schreiben

Franzi

Olli Schulz mit meinem Buch »Weil die Zeit sich so beeilt«, dessen Titel von ihm stammt (2011)

Olli Schulz mit meinem Buch »Weil die Zeit sich so beeilt«, dessen Titel von ihm stammt (2011)

Im Jahr 1995, inspiriert durch Leistungen Moses Pelhams und Stefan Weidners, entwickelte ich die Liebe zur Arbeit mit deutscher Sprache. Im Jahr 1997 begann ich zu Schreiben.

»Angenehm, einfühlsam, charismatisch, traumhaft, ehrlich, freundlich, geheimnisvoll, herrlich, intelligent, jung, krisenstark, lieb, wertvoll, nachdenklich, witzig, umgänglich, romantisch, speziell, traumhaft, schön, verständnisvoll, wichtig und zauberhaft.«

23 Worte für Franzi. Franzi, die mich in einer angespannten Zeit aus dem Sumpf der trostlosen Traurigkeit befreit hat und mit ihrem Dasein und ihrer grandiosen Fähigkeit für Aufheiterung dafür gesorgt hat, mich zu dem zu machen, der ich heute bin. Wie ich heute bin. In unserer viel zu kurzen gemeinsamen Zeit hat sie neben allem Guten auch dafür gesorgt, dass ich das Schreiben nicht aufgegeben habe.

Unsere gemeinsame Geschichte ist hier nachzulesen.

Dank ihrer Motivation erschien nach »Die Zeit ist ein Dieb« (2005), »Nur so am Rand« (2009), »Weil die Zeit sich so beeilt« (2011) und »Interpretation« (2018) am 24.04.2020 mein fünftes Buch »Jedes Wort ist Gold wert«.

Weitere Informationen zu meinen Bücher gibt’s hier.

»Mögen die Höhepunkte der Vergangenheit die Tiefpunkte der Zukunft sein.« (Olli Schulz, 2009)


Seitdem

Heute (2023)

Meine aktuelle Arbeit besteht aus dem Beraten von Menschen und Unternehmen, dem Erarbeiten von Anforderungsanalysen und Konzepten von Softwareprodukten und deren Umsetzung. Dazu kommen diverse Dienstleistungen des Marketings und des Verlagswesens sowie hin und wieder Event-Management.

 


»We called it Rock and Roll«

Entwurf des Buchs »We called it Rock and Roll«

Ich blicke mit Freude auf die vielen Projekte zurück, die ich bearbeitet habe. Besonders froh bin ich über die, die mit und für Künstler und Musiker(innen) entstanden sind.

Es ist geplant, ausgewählte Fotos aus den letzten (knapp drei) Jahrzehnten sowie zugehörige, unterhaltsame Geschichten in einem Buch namens »We called it Rock and Roll« zu veröffentlichen.

Das Buch soll etwa 120 Fotos aus drei Jahrzehnten enthalten. In kurzen Anekdoten sollen Spaß und Schwierigkeiten, absurde, traurige und überraschende Erlebnisse mit Künstlern und Projekten aus Musik und Kunst thematisiert werden.